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„Jetzt bekomme ich einen anständigen Lohn“

Dejan fand mit der Unterstützung des DIMAK seinen Weg als Saisonarbeiter.

„Jetzt bekomme ich einen anständigen Lohn“

In der strukturschwachen Region um die Stadt Vladičin Han in Serbien treibt viele Menschen die Frage um: Wo finde ich Arbeit? Einer von ihnen ist der Saisonarbeiter Dejan aus Vladičin Han. Unter anderem mit der Unterstützung des Deutschen Informationszentrums für Migration, Ausbildung und Karriere (DIMAK) fand er seinen eigenen Weg.

Der Schritt in eine Zukunft mit Arbeit

Seit 2019 arbeitet das DIMAK daran, Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeiter in Serbien zu vermitteln. Ziel ist es, Rückkehrerinnen und Rückkehrern sowie anderen vulnerablen Personen ein Einkommen zu ermöglichen, mit dem sie sich und ihre Familien ernähren können.

Dejan bei der Arbeit.

Einer der Rückkehrer, denen das DIMAK Saisonarbeit vermittelt hat, ist Dejan. Er und seine Familie sind 2017 aus Deutschland zurückgekehrt, wo sie etwa sechs Monate verbracht hatten. Sie hatten dort in einer Sozialwohnung in der Nähe von Dortmund gewohnt. Dejan dachte, dass sowohl er als auch sein Sohn, der die Sekundarschule abgeschlossen hat, in Deutschland einen Job finden würden, um sich und die Familie abzusichern. Da sie allerdings kein Deutsch sprechen, war es sehr schwierig.

Nun lebt Dejan mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und den Enkelkindern in einem kleinen Haus in der Region um die Stadt Vladičin Han. Es gibt dort viel Armut und es ist schwer, eine Vollzeitstelle zu finden. „Ich bin eigentlich Schlagzeuger. Die berühmte Blaskapelle Marković gehört zur Familie. Aber jetzt ist es in Serbien unmöglich, von der Musik zu leben“, erzählt der 49-Jährige.

Nachdem er vor einigen Jahren seine Stelle in der Lebensmittelindustrie verloren hatte, arbeitete er als Tagelöhner auf dem Bau. „Das war mühsam und schlecht bezahlt. Jetzt arbeite ich hauptsächlich in der Landwirtschaft. Das ist zwar ebenfalls harte Arbeit, aber ich bekomme einen anständigen Lohn“, sagt er.

Auch herausfordernde Zeiten meistern

Dejan pflückt Äpfel oder Himbeeren und erntet Kartoffeln. Einer seiner Vorarbeiter fand seine Arbeit so gut, dass er Dejan fragte, ob er im folgenden Jahr eine Belegschaft zusammenstellen könne, erzählt Dejan. „Jetzt habe ich eine Gruppe von bis zu 50 Leuten, auf die ich mich verlassen kann, sei es, um Äpfel oder Himbeeren zu ernten oder für andere landwirtschaftliche Arbeiten. Wir suchen in ganz Serbien nach Arbeit, aber hauptsächlich im Norden und Westen.“

Um die Menschen in Arbeit vermitteln zu können, arbeitet das DIMAK unter anderem mit Landwirtschaftsbetrieben zusammen. So unterstützte es Dejan und seine Gruppe, indem es sie an einen Landwirtschaftsbetrieb vermittelte, der Bedarf hatte. „Wir brauchen diese Hilfe in dieser Region, in der so viele Menschen arbeitslos sind“, sagt Dejan. Ein Vorteil der DIMAK-Vermittlung: Alle mit Unterstützung des DIMAK eingestellten Arbeitskräfte werden gemäß dem Gesetz über Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft eingestellt. Das bedeutet, dass sie für die Dauer ihrer Beschäftigung krankenversichert sind und eine vom Arbeitgeber bezahlte Rentenversicherung haben.


Die Arbeiterinnen und Arbeiter sind oft mehrere Wochen auf den jeweiligen Bauernhöfen. Ihren Lohn erhalten sie nach getaner Arbeit. Der Landwirtschaftsbetrieb, an den das DIMAK Dejan und seine Gruppe vermittelte, stellte ihnen eine Unterkunft und versorgte sie mit Mahlzeiten. Dass die Arbeitskräfte vom Arbeitgeber Unterkunft und Mahlzeit erhalten, ist allerdings nicht selbstverständlich.

Schwierig für die Saisonarbeitskräfte ist die Nebensaison, in der es in der Landwirtschaft wenige Arbeitsmöglichkeiten gibt. „In dieser Zeit des Jahres nehme ich jede Arbeit an, die mir angeboten wird. Ich bin nicht hochmütig und putze auch gerne den Hof eines Nachbarn oder hacke Holz, räume Schnee. Ich tue alles, solange es ehrlich ist. Ich bin stolz auf meine Ehrlichkeit, und meine Familie ist es auch“, sagt Dejan.

 Ein Mann in rotem T-Shirt steht vor Apfelbäumen und hält vier grüne Äpfel in die Kamera.
Als Saisonarbeiter erntet Dejan unter anderem Äpfel.

So unterstützt das DIMAK die Menschen in Serbien

In der ersten Saison (Juni bis Oktober 2019) unterstützte das DIMAK die saisonale Beschäftigung von 252 Menschen, darunter 100 Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus Deutschland. Trotz der Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie setzte es die Unterstützung der saisonalen Beschäftigung fort, auch im Jahr 2021. So wurden 2021 durch Unterstützung des DIMAK 203 Personen in der Landwirtschaft saisonal beschäftigt und etwa 500 Menschen allgemein zu den Leistungen und Angeboten des Zentrums beraten. Zusätzlich informierte eine Kampagne in 17 ausgewählten Kommunen in Serbien zur Saisonarbeit. Organisiert wurde sie von der Nationalen Allianz für lokale Wirtschaftsentwicklung (NALED).

Das DIMAK plant, das Programm auch in den kommenden Jahren fortzusetzen. Derzeit berät und vermittelt es in den Regionen Ostserbien und Vojvodina Saisonarbeitskräfte. Es könnten jedoch neue Regionen hinzukommen. Das hängt von neuen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und möglichen Vereinbarungen mit ihnen ab.

Menschen wie Dejan den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern, ist Ziel der Arbeit des DIMAK. Die Vermittlung von Saisonarbeit ist dabei allerdings nur ein Teil. Die Angebote des Zentrums und seiner Partner richten sich sowohl an potenzielle Migrantinnen und Migranten als auch an Rückkehrerinnen und Rückkehrer. Angeboten werden unter anderem Ausbildungen, Trainings am Arbeitsplatz und Praktika. Außerdem unterstützt das DIMAK Unternehmensgründungen und Schritte in die Selbstständigkeit. Ebenso bietet es Mentoring, Berufsberatung und Arbeitsvermittlung.

Stand: 02/2022

Jetzt arbeite ich hauptsächlich in der Landwirtschaft. Das ist zwar ebenfalls harte Arbeit, aber ich bekomme einen anständigen Lohn.
Dejan

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