Sandra Vermuijten ist Leiterin des Deutsch-Nigerianischen Zentrums für Jobs, Migration und Reintegration (NGC). Im Kurz-Interview spricht sie über die Arbeit ihres Teams.
Wie unterstützen Sie und Ihr Team die Menschen, die Ihren Rat suchen?
Sandra Vermuijten: Wir haben verschiedene Zielgruppen – unter anderen arbeitslose Jugendliche, Vertriebene im eigenen Land und zurückkehrende Migrantinnen und Migranten. Die Dienstleistungen, die wir anbieten, sind auf diese Bedürfnisse zugeschnitten: psychosoziale Unterstützung, soziale Integration, aber auch Hilfe bei der vorübergehenden Unterbringung von Rückkehrerinnen und Rückkehrern und bei möglichen gesundheitlichen Problemen. Um die Menschen wirtschaftlich und gesellschaftlich wieder zu integrieren, bieten wir verschiedene Schulungen an. Dabei können sie einen neuen Beruf erlernen oder sich weitere Fähigkeiten aneignen, zum Beispiel im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie.
Welche Möglichkeiten sehen Sie derzeit in Nigeria?
Trotz der hohen Arbeitslosigkeit in Nigeria besteht in einigen Branchen ein Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften. Wir unterstützen Rückkehrerinnen und Rückkehrer dabei, einen Job zu finden oder ein eigenes Unternehmen zu gründen. Oft handelt es sich dabei um Kleinst- oder Kleinunternehmen im Dienstleistungssektor. Einige Gründerinnen und Gründer entscheiden sich auch für ein Handwerk oder für die Landwirtschaft. Wir raten den Menschen, auf ihre Fähigkeiten und Erfahrungen zu bauen und einer Arbeit nachzugehen, die ihnen ein angemessenes Einkommen sichert.
Was motiviert Sie bei Ihrer Arbeit?
Menschen einen Job zu vermitteln und die positiven Ergebnisse zu beobachten. Ich arbeite seit vielen Jahren auf politischer Ebene – dies ist nun ein Projekt, das unmittelbar greifbare Ergebnisse für die Menschen bringt. Es ist eine Gelegenheit, nigerianische Jugendliche konkret dabei zu unterstützen, ihre Träume zu verwirklichen. Sie bringen schon so viele Fähigkeiten mit, das inspiriert mich sehr.