Mein Name ist Islam. Ich bin 24 Jahre alt und komme aus Beni Suef, einer Stadt etwa 100 Kilometer südlich von Kairo. Schon während der Schulzeit hatte ich das Gefühl, dass Bildung nicht genug wertgeschätzt wird. Ich spielte mit dem Gedanken, später einmal Lehrer zu werden. Ich wollte Kinder besser unterrichten, als ich selbst es erlebt hatte.
Ich studierte Deutsch an der Universität in Minia. Die Sprache interessierte mich – ich finde, dass man Dinge damit besonders klar ausdrücken kann. Am Goethe-Institut nahm ich zusätzlichen Unterricht. Nach meinem Abschluss zog ich nach Kairo und begann, mich auf Stellen zu bewerben, die zu meiner Ausbildung und meinen Zielen passten. Doch ich wurde immer abgelehnt oder bekam gar keine Antwort. Anfangs dachte ich, der Grund sei meine fehlende Berufserfahrung. In Trainings des Ägyptisch-Deutschen Zentrums für Jobs, Migration und Reintegration (EGC) erfuhr ich, dass es eine andere Erklärung gab.