Mein Name ist Flutura. Ich bin 33 Jahre alt und komme aus Albanien. Nach meinem Abschluss an der historischen und philologischen Fakultät der Universität von Tirana fand ich keine passende Stelle. Mein Mann und ich hatten damals gerade geheiratet. Wir dachten, Schweden sei der ideale Ort für unsere gemeinsame Zukunft. Also packten wir zwei Taschen und reisten dort hin.

In Schweden arbeitete ich eine Weile in einem indischen Restaurant. Der Ort gefiel mir – die Dekoration war größtenteils handgemacht, von den Tischdecken bis zu den Gardinen. Die Restaurantbetreiber hatten die Handwerkskunst ihres Landes mit nach Schweden gebracht. Das wollte ich auch: der Welt zeigen, was Albanien zu bieten hat. Ich entdeckte meine Liebe zum Sticken.

Leider bekamen wir in Schweden keine Aufenthaltsgenehmigung und kehrten zurück nach Albanien. Wir mussten bei null anfangen. Aber es fügte sich doch alles zum Guten: Ich bekam ein Kind. Für meine Tochter wollte ich alles von Hand besticken. Meine Leidenschaft wurde noch größer.

Gut vorbereitet für die Existenzgründung

In dieser Zeit erfuhr ich von den Fortbildungsangeboten der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Die GIZ unterstützte mich dabei, aus meinem Hobby einen Beruf zu machen. Ich lernte alles, was für eine Unternehmensgründung, die Vermarktung eigener Produkte und die Finanzplanung wichtig ist. Auch konnte ich mit etwas Unterstützung das nötige Material besorgen: Fäden, Stickrahmen und Rohlinge. Ich stelle individuelle, an Kundenwünsche angepasste Produkte her.

Die Pandemie war ein großer Rückschlag, auch wenn ich viele Masken besticken konnte. Zum Glück erhielt ich über die GIZ weiterhin Unterstützung – auch mentaler Art. So glaube ich nach wie vor fest an meine Geschäftsidee. Ich bin erst am Anfang meines Weges und habe noch viel vor.

Stand: 07/2021