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Neuanfang mit Traumjob

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Neuanfang mit Traumjob

Mein Name ist Glory. Ich komme aus Nigeria und bin 29 Jahre alt. Vor 10 Jahren habe ich versucht, nach Europa auszuwandern. Aber das hat nicht geklappt. Heute lebe ich wieder in Nigeria. Mit etwas Hilfe habe ich ein eigenes Mode-Label gegründet. Dies ist meine Geschichte:

Als ich 19 Jahre alt war, brauchte meine Familie dringend Geld. Schleuser versprachen meiner Mutter, mich und meinen Bruder Frank nach Europa zu bringen. Wir sollten dort arbeiten und unserer Familie in Nigeria Geld schicken. Aber wir wurden nach Libyen entführt. Die Erfahrungen dort waren grausam. Nach 3 Jahren wurde ich zum Glück befreit. Die Polizei vermittelte mich an das United Nations Camp, und mithilfe einer Kirchengemeinde konnte ich nach Nigeria zurückkehren. Auch mein Bruder schaffte es, zu entkommen.

Wichtige Begleitung: Glory im Gespräch mit einem Berater des NGC.

Zurück in Nigeria nahm ich Gelegenheitsjobs an. Unter anderem wusch ich Teller. Eine Freundin erzählte mir vom Deutsch-Nigerianischen Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration (NGC). Dort bekam ich eine Berufsberatung. Ich wollte gern etwas im Bereich Mode machen. Die 3-monatige Ausbildung im Schneiderhandwerk war genau das Richtige für mich. Auch mein Bruder machte dieses Training.

Anschließend besorgte uns das NGC Nähmaschinen. Und das NGC unterstützte uns dabei, ein eigenes Unternehmen anzumelden. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) mietete einen Arbeitsraum für uns. Nun sind wir selbstständig. Wir entwerfen und nähen Mode: Frank hat sich auf Mode für Herren spezialisiert. Ich schneidere Damenmode nach Maß und nähe auch Kleidung für Babys.

 Eine Frau steht in einem Atelier mit Kleidern und Nähmaschinen.
Glory in der Schneiderei, die sie gemeinsam mit ihrem Bruder führt.

Es ist ein wahr gewordener Traum: Ich bin meine eigene Chefin. Dadurch fühle ich mich mutig und selbstbewusst. Die Lebensqualität in Nigeria ist wahrscheinlich nicht die beste der Welt, aber Nigeria ist meine Heimat. Ich kann es hier zu etwas bringen. In Zukunft möchte ich eine eigene Mode-Schule aufbauen. Mein Ziel ist, benachteiligte Jugendliche von der Straße zu holen. Wenn sie eine Perspektive im eigenen Land haben, denken sie erst gar nicht ans Auswandern. So können sie nicht in die Hände von Menschenhändlern geraten.

Stand: 12/2020

Es ist ein wahr gewordener Traum: Ich bin meine eigene Chefin.
Glory

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