Die erste Hürde auf der Suche nach einem Job oder einer Ausbildung ist es, Kontakt zu Unternehmen herzustellen. Dazu braucht man eine Gelegenheit. Hier ist eine Job-Messe genau richtig. Das Deutsch-Gambische Beratungszentrum für Jobs, Training und Reintegration (GGAC) hat in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Handel, Industrie, Regionale Integration und Beschäftigung (MOTIE) und weiteren Partnern eine zweitägige Job-Messe auf dem Campus des Gambia College in Brikama organisiert.

Die Messe an der Westküste des afrikanischen Landes war offen für Studierende sowie weitere Interessierte, die einen Job suchen. Sie konnten Arbeitgeber von Ministerien und Behörden, aber auch von privaten Unternehmen und Hochschulen treffen.

Tipps für Bewerbung und Ausbildung

Gleichzeitig fand während der Jobmesse auch ein Karriere-Tag für junge Frauen und Männer statt, die bald die Schule beenden. Beraterinnen und Berater von verschiedenen Ausbildungszentren und Studienorten standen vor Ort für Gespräche zur Verfügung. Sie beantworteten Fragen zum Karriereeinstieg, gaben Tipps für Bewerbungsunterlagen und erklärten Ausbildungsmöglichkeiten.
 

Kontakte knüpfen und sich austauschen

In seiner Begrüßungsrede machte der nationale Koordinator und Leiter des GGAC, Kawsu Sillah, darauf aufmerksam, dass die Jobmesse ein guter Weg sei, um den Zugang zu relevanten, zeitnahen und genauen Informationen über die Lage auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten. „Die Jobmesse bringt Arbeitsuchende und Arbeitgeber mit offenen Stellen zusammen. Außerdem können Arbeitsuchende sich untereinander austauschen. Vielleicht werden Absolventen und Arbeitssuchende sogar dazu inspiriert, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. So können sie ihren Lebensstandard verbessern und als Selbstständige auch Arbeitsmöglichkeiten für andere schaffen.“

Die Arbeitslosigkeit unter gambischen Jugendlichen sei die größte Herausforderung, betonte Fabba Jammeh, Direktor für Beschäftigung im MOTIE. Er erklärte, dass bei Jugendlichen die Arbeitslosenquote bei 41,5 Prozent und bei Erwachsenen bei 35,2 Prozent liege. „Um dieser Herausforderung zu begegnen, freut sich das Ministerium, diese Jobmesse in Zusammenarbeit mit unserem Partner GGAC zu organisieren. Durch diese Partnerschaft wollen wir die Schaffung von 150.000 Arbeitsplätzen bis 2026 fördern, ganz im Einklang mit den Zielen der nationalen Beschäftigungspolitik und des Aktionsplans 2022-2026“, fügte Fabba Jammeh hinzu.

Netzwerke aufbauen

Die junge Gambierin Aminata hat an der University of The Gambia Management studiert. Jobmessen sind gute Gelegenheiten, um einen Arbeitsplatz zu finden: „Das ist eine gute Gelegenheit, um Netzwerke aufzubauen. Hier kann ich Unternehmen gleich meine Fähigkeiten zeigen. Ich erfahre auch, welche Fähigkeiten die Arbeitgeber gerade suchen.“

Bevor Aminata vor Ort Kontakt zu Unternehmen aufnahm, hatte sie an der Berufsberatung des GGAC teilgenommen. „Die Beratung und die Jobmesse haben mir mehr Selbstvertrauen im Umgang mit künftigen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern gegeben“, sagt sie. Sie steht jetzt in Verbindung zu einer Bank und ist zuversichtlich, dass sie dort gute Job-Chancen hat.

Arbeitsverträge gesichert

Die Freundinnen Hawa und Nyimasatou machen zurzeit eine Ausbildung im Bereich Catering. Sie nahmen an der Jobmesse teil, um Arbeit in der Hotel-Branche zu finden. Und sie waren erfolgreich. Vor Ort konnten sie Verträge mit einem Hotel abschließen, das beide nach Abschluss ihrer Ausbildung einstellen wird.

Perspektiven nach der Schule

Die Jobmesse bot auch Schulabsolventinnen und -absolventen die Möglichkeit, Informationen und Bewerbungsunterlagen für Kurse an verschiedenen Fach- und Berufsschulen zu erhalten. Die Zwillinge Victor und Simon aus Brikama haben vor kurzem ihren Schulabschluss gemacht und besuchten die Jobmesse, um sich über Ausbildungsprogramme zu informieren. Victor möchte Bauzeichner werden und Simon möchte am GTTI Einkauf und Vertrieb studieren. Mit den konkreten Informationen planen sie weiter und fühlen sich ermutigt.

Stand: 08/2022