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Job-Messe in Ghana mit grünem Fokus

Albert hat auf der Job-Messe Kontakt zum Ghanaisch-Deutschen Zentrum aufgenommen.

Job-Messe in Ghana mit grünem Fokus

Wer einen Job sucht, einen Karrierewechsel anstrebt oder eine umweltbewusste Geschäftsidee hat, war bei der „grünen Ausgabe“ der Job-Messe 2022 in Ghana genau richtig. Die Messe hat in Accra, Sunyani, Kumasi und Tamale Jobsuchende, Firmengründer und -gründerinnen sowie Unternehmen zusammengebracht. Für viele spielte die nachhaltige Ausrichtung auch eine Rolle. Außerdem wurden viele Schulungen angeboten.

Der 34-jährige Albert nahm an einem Training für Existenzgründungen teil. Der junge Ghanaer ist derzeit arbeitslos. Sein Traum ist es, ein erfolgreicher Unternehmer zu werden, und er hat auch schon eine konkrete Idee. Albert möchte einen Betrieb eröffnen, in dem Trinkwasser in kleinen Beuteln verpackt wird, die aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt werden. „Ich möchte etwas Neues machen, indem ich biologisch abbaubare Stoffe verwende, um sicherzustellen, dass unsere Umwelt nicht noch mit mehr Plastikmüll übersät wird.“ Albert will auf Materialien setzen, die von Organismen wie Pilzen und Bakterien umgewandelt werden können und so wieder in den natürlichen Kreislauf gelangen. „Auf der Messe habe ich Kontakte zu Fachleuten aufgenommen und auch das Training war für mich hilfreich“, erklärt Albert.

Die vielen Messestände waren für Jobsuchende interessant.

Organisiert wurde die Messe vom Ghanaisch-Deutschen Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration (GGC) und dem Ministerium für Beschäftigung und Arbeitsbeziehungen, der Arbeitsabteilung und der Jugendarbeitsagentur (Ministry of Employment and Labour Relations, Labour Department and the Youth Employment Agency, YEA). Allein in Accra besuchten rund 1500 Menschen die ersten beiden Messetage.

Albert will auch nach der Berufsmesse in Kontakt mit dem Ghanaisch-Deutschen Zentrum bleiben. „Ich freue mich schon darauf, mit dem Team des GGC über meine Geschäftsidee zu sprechen“, betont Albert. Der Start in die Selbstständigkeit soll nicht nur das Ende seiner eigenen Jobsuche bedeuten: „In meinem Unternehmen möchte ich auch Freunde und Freundinnen beschäftigen, die nach Arbeit suchen.“

Nachhaltige Ideen für mehr Arbeitsplätze

Umweltbewusste Ideen fördern, die dazu beitragen, die Wirtschaft in Ghana nachhaltiger zu gestalten, und dabei neue Jobs schaffen. Genau diesen Ansatz verfolge die „grüne Ausgabe“ der Job-Messe, erklärt David Yaw-Mensah Tette. Er ist nationaler Koordinator des Programms Migration und Entwicklung. Es förderte im Auftrag des Deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beispielsweise das Ghanaisch-Deutsche Zentrum.

 

„Wir müssen uns unserer Umwelt bewusst sein und sie für künftige Generationen schützen. Und auch die jetzt geschaffenen Arbeitsplätze müssen für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben“, betont Tette. Nachhaltige Jobs entstehen etwa im Bereich erneuerbare Energien. Aber auch das verarbeitende Gewerbe und vor allem das Baugewerbe sind wichtige Branchen, die viele Jobs bieten und in denen gleichzeitig umweltfreundliche Innovationen gefragt sind.

Interessante Gespräche auf der Job-Messe mit grünem Schwerpunkt.

Jobs und Wissen vermitteln

Einer von rund 250 Ausstellern der Messe war ein Unternehmen, das derzeit eine der wichtigsten Straßenverbindungen Ghanas ausbaut. „Wir werden nicht nur Bewerber und Bewerberinnen einstellen, sondern ihnen auch Wissen vermitteln, wie man so bauen kann, dass die Umwelt geschont wird“, betonte ein Firmenvertreter. Auch ein wichtiger Akteur der ghanaischen Abfallwirtschaft war auf der Job-Messe vertreten. Das Unternehmen informierte über die Möglichkeiten in der grünen Wertschöpfungskette. Beispiele dafür sind die Umwandlung von Abfällen in organischen Dünger und das Sammeln von recycelbaren Wertstoffen gegen Geld.

Nachfrage nach Bioprodukten

Ob großes Unternehmen oder kleiner Anbieter: Den grünen Schwerpunkt der Job-Messe nahm auch Matilda beim Wort. Die junge Ghanaerin, die schon vom GGC bei ihrem Start in die Selbstständigkeit unterstützt worden war, verkaufte dort Säfte aus lokalem und biologisch-nachhaltigem Anbau in umweltfreundlichen Bechern. Außerdem nahm sie an einem Training teil. „Dabei haben wir gelernt, wie wichtig Bioprodukte sind“, erklärt sie und fühlt sich von der Resonanz am Messestand bestätigt: „Immer wieder wurde ich gefragt, ob die Säfte irgendwelche Zusatzstoffe haben. Das bedeutet wohl, dass mehr Ghanaerinnen und Ghanaer umdenken und Bioprodukte bevorzugen.“

Stand: 10/2022

Auf der Messe habe ich Kontakte zu Fachleuten aufgenommen und auch das Training war für mich hilfreich.
Albert

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