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Von der Straße in ein besseres Leben

Die Arbeit in der Gastronomie hat Albert ein neues Leben ermöglicht.

Von der Straße in ein besseres Leben

Als Albert 5 Jahre alt war, zerbrach seine Familie. Er erzählt, wie er mit seinen Geschwistern in einer Hütte aus Holzplanken, Planen und Nylontüchern hauste. Der Vater arbeitete unregelmäßig auf dem Bau. Die Kinder sammelten wiederverwertbare Abfälle, die sie verkauften. Und sie sammelten alles, was sie sonst noch gebrauchen konnten.

Irgendwann ging Albert zusammen mit seiner jüngeren Schwester auf der Straße betteln. „Unser Bruder war zu klein, etwa 3 Jahre alt, also haben wir ihn nicht mitgenommen“, erinnert Albert sich. Eines Tages hörte er vom Zentrum für Jugendintegration (CIM), doch zuerst hatte er Angst: „Wir dachten, sie würden uns in ein Waisenhaus bringen.“ Doch irgendwann wagte er sich mit seinen Geschwistern in die Tagesunterkunft des CIM. „Dort konnten wir nicht einfach kommen und gehen, sondern mussten uns an Regeln halten und auch zur Schule gehen“, erinnert sich Albert.

Die Beratung durch das Team im Café 16 war für Albert wichtig.

Immer im Kontakt mit dem CIM-Team

Als er mit 16 zu alt für die Tagesunterkunft war, arbeitete er wieder als Müllsammler. Aber er hielt den Kontakt und kam immer wieder bei CIM vorbei. Er bat um saubere Kleidung und Unterstützung. So hörte er mit 17 Jahren vom neu eröffneten „Café 16“. Dieses Sozialunternehmen ist eine Anlaufstelle für Jugendliche. „Als ich das erste Mal hier hereinkam, dachte ich: ,Das ist nichts für mich.‘ Aber ich zwang mich, mit ihnen zu reden und es zu versuchen“, sagt Albert. „Ich war schon in Cafés und Restaurants – es ist nicht so, als hätte ich noch nie eins gesehen. Aber es machte mir Angst, da reinzugehen und über etwas zu sprechen, das mein Leben verändern könnte“, erinnert sich der junge Mann. Das Bewerbungsgespräch verlief gut, etwas Angst blieb. Doch Albert ließ sich nicht unterkriegen und besuchte erfolgreich einen Gastronomie-Lehrgang. Er lernte alles über Getränke, Service, die Bedienung der Kasse und andere Anforderungen des Jobs.

Albert ist stolz auf seinen beruflichen Weg.

Motivation für die Ausbildung

4 Jahre später ist er ein entspannter, selbstbewusster Barmann und Kellner. Er besuchte eine weiterführende Schule und absolvierte eine Ausbildung zum Koch. „Davon habe ich immer geträumt“, sagt er. Die ganze Zeit hatte er Kontakt zum CIM. Das Team motivierte ihn, weiterzumachen.

Inzwischen konnte Albert aus dem Slum ausziehen und eine Wohnung mieten. Er hat geheiratet und ist nun Vater einer Tochter. „Wir wollen ihr ein gutes Leben ermöglichen. Niemand sollte den Weg gehen müssen, den ich gegangen bin“, sagt Albert.


Stand: 11/2022


Dieser Text ist in einfacher Sprache geschrieben. So möchten wir erreichen, dass er für alle Interessierten gut verständlich ist.

Von einer Ausbildung habe ich immer geträumt.
Albert

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