Milicas Start ins Leben war sehr schwierig. Mit Unterstützung des DIMAK konnte die junge Serbin eine Ausbildung machen und durch psychosoziale Angebote einen neuen Weg einschlagen. Inzwischen berät sie Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen. Und sie schreibt Gedichte über ihre Erfahrungen und Gefühle. Hier berichtet sie von ihrem beeindruckenden Aufbruch.
Vor wenigen Jahren saß ich noch im Jugendgefängnis. Heute will ich ein Vorbild sein. Ein Vorbild für alle, die Schwierigkeiten haben, aber ihr Leben verbessern wollen. Ich hatte für meinen Neustart Unterstützung vom Deutschen Informationszentrum für Migration, Ausbildung und Karriere (DIMAK) bekommen.
Aber von Anfang an: Meine Eltern waren drogenabhängig. Ich lebte bei meinem Großvater, bis er starb. Damals war ich erst 6 Jahre alt. Meine Tante wurde mein gesetzlicher Vormund. Doch ich war wütend und unglücklich bei ihr. Deshalb zog ich lieber durch Belgrads Straßen.
Mit 11 Jahren rannte ich von der Tante weg zu meinem Vater. Der war eben aus dem Gefängnis entlassen worden. Er wollte mich aber nicht bei sich haben. Verzweifelt landete ich in einer Einrichtung für Kinder ohne elterliche Aufsicht.