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Ghanaisch-Europäisches Zentrum setzt auf Zusammenhalt und Teamarbeit

Gemeinsam etwas erreichen – mit diesem Ziel trafen sich Ghanaer und Ghanaerinnen bei der Messe zum Migrationstag.

Ghanaisch-Europäisches Zentrum setzt auf Zusammenhalt und Teamarbeit

Das Ghanaisch-Europäische Zentrum (GEC) hatte zu einer Veranstaltung zum Internationalen Tag der Migranten und Migrantinnen eingeladen. Dabei stand die Rolle der Gemeinschaft im Mittelpunkt. Bei einer dazugehörigen Messe konnten Menschen, die vom GEC gefördert worden waren, ihre Produkte präsentieren und von ihren Erfahrungen berichten.

„Es braucht eine Gemeinschaft“ lautete das Motto beim Internationalen Tag der Migranten und Migrantinnen, zu dem das Ghanaisch-Europäische Zentrum für Jobs, Migration und Entwicklung (GEC) gemeinsam mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) eingeladen hatte.

Regina Bauerochse, Landesdirektorin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Ghana, betonte die Rolle der Gemeinschaft bei der Integration von Menschen, die in ihr Herkunftsland zurückkehren. Miteinander könnten Gemeinden entwickelt werden und sich die Potenziale von Frauen und Männern entfalten.

Kobby freut sich über den Erfolg seiner Kosmetikfirma.

Wie die Gemeinschaft die Integration Zurückgekehrter unterstützen kann, zeigten 80 Ghanaer und Ghanaerinnen mit einer Ausstellung von Produkten und Dienstleistungen. Die Frauen und Männer hatten ihre Angebote mit dem GEC entwickelt und berichteten von ihren Erfahrungen.

Keine einfache Rückkehr

Zum Beispiel der 33-jährige Kobby. Er war 2019 aus Deutschland zurückgekehrt und hatte vom GEC eine Schulung und eine Start-up-Ausrüstung erhalten, um in Ghana ein Kosmetikunternehmen zu gründen. „Für mich war heute besonders wichtig, dass bei den Reden betont wurde, dass die Gesellschaft die Rückkehrenden akzeptieren und die Stigmatisierung beenden muss“, sagte er.

„Als ich nach Ghana zurückkehrte, fiel es mir schwer, mich einzuleben, weil die meisten Menschen, auch meine Freunde, mich als Versager betrachteten“, erinnert sich Kobby. Durch die Unterstützung des GEC hat er etwas aus seinem Leben gemacht und das veränderte seiner Meinung nach auch die Einstellung seiner Freunde und seiner Familie zu ihm. Der Ghanaer baute ein erfolgreiches Unternehmen für Bio-Haarprodukte auf und verkauft nun über die Grenzen des Landes hinaus.

Rita präsentiert ihre Kleider aus afrikanischen Stoffen.

Auf der Messe traf Kobby Kollegen und Kolleginnen, die in der gleichen Branche tätig sind und ebenfalls vom GEC unterstützt wurden. „Wir arbeiten zusammen und suchen nach Märkten, auf denen wir unsere Produkte verkaufen können.“

Neuer Blick auf Migration

Drucke und Handtaschen mit afrikanischem Design präsentierte Rita auf der Messe zum Migrationstag. Die 33-Jährige war vom GEC dabei unterstützt worden, ihr Bekleidungsgeschäft auszubauen. Sie ist so erfolgreich, dass sie drei Frauen beschäftigen kann. „Mit der Unterstützung des Zentrums lebe ich jetzt meinen Traum“, sagt sie. Das Unternehmenstraining vom GEC habe ihr geholfen zu lernen, wie man erfolgreich eine Firma führt. Durch die gute Resonanz auf der Messe fühle sie sich bestätigt.

Bauer Emmanuel will seinen Betrieb mit neuen Geschäftsideen ausbauen.

Unterstützung für Kleinbauer

Der 35-jährige Emmanuel, der als Kleinbauer arbeitet, hofft ein erfolgreicher Agrarunternehmer zu werden. „In einer GEC-Schulung habe ich gelernt, wie ich meinen kleinen Bauernhof besser führen kann. Ich baue Kochbananen und Maniok an.“ Er legte dem Zentrum einen Geschäftsplan vor und will künftig mehr produzieren.

„Das GEC hat mich auch dabei unterstützt, die Herstellung von Speiseeis und Joghurt zu erlernen, ein Geschäft, das ich jetzt zusätzlich zur Landwirtschaft betreiben kann“, sagte er. Neben der Ausbildung stellte ihm das GEC auch notwendige Materialien für den Start im neuen Geschäftsfeld zur Verfügung.

Durch den Kontakt mit dem GEC hat sich Emmanuels Meinung über Rückkehrende verändert. Während er früher ihnen gegenüber eher negativ eingestellt gewesen sei, wisse er jetzt, „dass man mit den richtigen Dokumenten reisen muss, sonst kann man nicht in Europa bleiben.“

Simon wurde vom Ghanaisch-Europäischen Zentrum beim Aufbau seines Unternehmens unterstützt.

Großes Interesse durch die Messe

Simon, der 2018 aus Deutschland zurückkehrte, lobte das Organisationsteam für die Aufmerksamkeit, die er durch die Messe erhalten habe. Der 52-Jährige produziert Bio-Kläranlagen. Diese Technologie hat viele Vorteile im Vergleich zu Klärgruben, die regelmäßig geleert werden müssen. Bei der Unternehmensgründung wurde er vom GEC unterstützt.

„Das Zentrum hat mich dabei unterstützt, dass ich 15 Monate lang von einem deutschen Unternehmen ausgebildet werden konnte. Heute bin ich sehr stolz darauf, ein gefragter Hersteller von Bio-Kläranlagen in Ghana zu sein“, sagte er. Er hat inzwischen bereits drei Mitarbeiter angestellt. „Auf der Messe konnte ich viele Kontakte mit Leuten knüpfen, die Interesse an meinen Produkten haben.“

Mehr als 70.000 berufliche Förderungen bisher

Kobby, Rita, Emmanuel und Simon sind vier Erfolgsgeschichten von vielen. Das GEC war im Dezember 2017 eröffnet worden. Bis Februar 2023 hieß es noch Ghanaisch-Deutsches Zentrum (GGC). Das Zentrum hat bisher die Schaffung von rund 5000 Arbeitsplätzen für Rückkehrer und Rückkehrerinnen sowie Arbeitslose der lokalen Bevölkerung unterstützt. Mehr als 70.000 Förderungen konnten durchgeführt werden, darunter Qualifizierungsmaßnahmen und individuelle Unternehmensgründungen.

Stand: 03/2023

Das Zentrum hat mich unterstützt – heute bin ich sehr stolz darauf, ein gefragter Hersteller von Bio-Kläranlagen in Ghana zu sein.
Simon

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