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Neue Ideen für ein traditionelles Handwerk

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Neue Ideen für ein traditionelles Handwerk

Ich heiße Mariem. Ich bin 29 Jahre alt, verheiratet und habe eine Tochter. Ich möchte ein Vorbild für sie sein, so wie meine Mutter es für mich ist. Als Kind lernte ich von meiner Mutter das Weben. Auf dieser Basis gründete ich später ein Unternehmen. Dabei bekam ich Unterstützung durch das Projekt „Agripreneur 2.0“.

Ich stamme aus El Kef, das ist eine Stadt im Nordwesten Tunesiens. Die Weberei spielte schon früh eine große Rolle in meinem Leben. Meine Mutter versorgte damit die Familie. Mein Vater starb, als ich erst 9 Jahre alt war. Als ältestes Kind half ich meiner Mutter bei der Arbeit. Heute hilft sie mir mit meinem Geschäft. Wir Frauen sind füreinander da.

Mariem an einem Webstuhl

Naturwolle aus der Region

Nach der Schule studierte ich Französisch. Mit meinem Abschluss fand ich jedoch keinen passenden Job. Also half ich wieder meiner Mutter und verbesserte meine Fertigkeiten im Weben. Dabei fiel mir etwas auf: Die Weberinnen um uns herum holten ihre Wolle von weither. Sie reisten dafür Stunden und gaben viel Geld aus. Ich wollte die Lösung für dieses Problem sein. Also beschloss ich, selbst Rohwolle zu verarbeiten und zu verkaufen – alles in Bio-Qualität mit natürlichen Farbstoffen. Mein Motto ist: Qualität vor Preis.

Bei der Umsetzung unterstützte mich das Projekt „Agripreneur 2.0“. Es bringt jungen Menschen aus ländlichen Gegenden Tunesiens das Unternehmertum näher. Ich hatte über Facebook davon erfahren. Als sich das Projekt in El Kef mit einem Info-Stand vorstellte, erkundigte ich mich genauer. Ich bewarb mich schließlich um eine Förderung.

 Eine junge und eine ältere Frau stehen nebeneinander und blicken in die Kamera.
Mariem (l.) und ihre Mutter

Coaching und Fortbildungen

Es war genau die Art von Unterstützung, die ich brauchte. Als Teilnehmerin stand mir ein Coach zur Seite. Er beriet mich dabei, wie ich meine Projektidee weiterentwickel. Ich nahm an vielen Fortbildungen teil, zum Beispiel zu Marktforschung und Marketing. Zudem lernte ich, einen Businessplan zu erstellen und mein Budget zu errechnen.

Das Projekt „Agripreneur 2.0“ unterstützte mich auch finanziell. So konnte ich 2 Nähmaschinen, Öfen zum Färben der Wolle und Einrichtungsgegenstände für mein Studio kaufen. Mein Label „Margoum décoration intérieure“ verkauft neben der Wolle auch gewebte Produkte wie Kelim-Teppiche. Ich habe 4 Frauen eingestellt und will das Geschäft weiter ausbauen. Auf diese Weise schaffe ich Arbeit und Waren von hoher Qualität in meiner Region. Und ich führe unsere traditionelle Handwerkskunst weiter.

Stand: 03/2021

Das Projekt „Agripreneur 2.0“ bot mir genau die Art von Unterstützung, die ich brauchte.
Mariem

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